2000 km Wander- und Pilgerweg durch Unter-, Ober- und Mittelfranken
Das Frankenland durchzieht ein dichtes Netz von Marienwallfahrtsorten. Überall finden sich Madonnen an Hauswänden, Bildstöcke am Weg, Grotten in den Gärten, Kapellen in Feld und Wald. Schlichte Volkskunst und Werke von höchstem künstlerischem Rang erzählen in allen Variationen von der Mutter Jesu, von Vertrauen und Dank, vom christlichen Glauben der Vorfahren. Der Fränkische Marienweg würdigt diese Prägung. In Unterfranken gibt es seit 2002 einen 900 km langen markierten Wander- und Radweg, der 50 Marienwallfahrtsorte miteinander verknüpft. Seit dem Frühjahr 2020 ist dieser Weg um weitere 1100 km und 40 Wallfahrtsorte in Ober- und Mittelfranken erweitert. Zu den zwei großen Pilgerschleifen im unterfränkischen Bistum Würzburg erschließen nun neu die Ave-Maria- und die Magnificat-Route die Marien-Gnadenorte im Erzbistum Bamberg. Jetzt trägt der Fränkische Marienweg zurecht seinen Namen. Denn er verbindet die drei Regierungsbezirke und die beiden Diözesen Frankens, auch wenn die Marienverehrung seit der Reformation in den Gebieten des Erzbistums Bamberg unterschiedlich ausgeprägt ist.
Zentralpunkt der beiden neuen Routen ist Bamberg mit dem Dom. Er ist mit seinem Hochgrab des heiligen Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde, dem Marienaltar von Veit Stoß und der Marienpforte als alter Gnadenpforte zurecht der Knotenpunkt des ober- und mittelfränkischen Marienweges. Von ihm aus schlängelt sich die 593 km lange und 26 Marienwallfahrtskirchen verbindende Ave-Maria-Route durch den „Gottesgarten“ bis zum nördlichen Wendepunkt, der Wallfahrtskirche ´Maria, Königin der Märtyrer` in Haßlach. Über Marienweiher und durch die Fränkische Schweiz erreicht der Pilgerweg dann mit ´Unsere Liebe Frau` am Nürnberger Hauptmarkt seinen südlichsten Punkt. Von dort führt die Ave-Maria-Route wieder in nördlicher Richtung über die ´Einsiedelner Muttergottes am Lohranger` in Pinzberg oder die Marienkapelle in Ebermannstadt nach Bamberg. Die 466 km lange Magnificat-Route verläuft von der ´Oberen Pfarre` in Bamberg südlich bis nach Veitsbronn und Rothenburg ob der Tauber. Dann wendet sich der Pilgerweg wieder in nördliche Richtung und gelangt über Iphofen und den Naturpark Steigerwald bis zum Zeiler Käppele, um dann über Oberhaid wieder Bamberg zu erreichen. Über das gemeinsame Teilstück zwischen Maria Limbach und dem Zeiler Käppele und durch einen kurzen Verbindungsweg von der Communität Casteller Ring auf dem Schwanberg nach Maria de Rosario Dimbach sind der unterfränkische und der ober- und mittelfränkischen Marienweg zum gesamtfränkischen Marienweg vereint.