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„Du führst mich hinaus ins Weite“

Geburtsgrotte in Betlehem
Datum:
Veröffentlicht: 15.10.12
Von:
Harry Luck

Bamberger Pilger sind die größte Gruppe bei bayerischer Sternwallfahrt nach Israel – Erzbischof Schick führt die Reisegruppe an

Mit rund 110 Teilnehmern ist die Bamberger Pilgergruppe die größte bei der diesjährigen Sternwallfahrt der bayerischen Diözesen ins Heilige Land. Kein Wunder, steht die Reise doch heuer im Zeichen des 1000-jährigen Domjubiläums und unter der Schirmherrschaft von Erzbischof Ludwig Schick, der die Reise auch begleiten wird. Sie steht unter dem Leitwort aus Psalm 18: „Du führst mich hinaus ins Weite.“ Insgesamt haben sich etwa 280 Teilnehmer aus allen bayerischen Diözesen angemeldet.

Mit rund 110 Teilnehmern ist die Bamberger Pilgergruppe die größte bei der diesjährigen Sternwallfahrt der bayerischen Diözesen ins Heilige Land. Kein Wunder, steht die Reise doch heuer im Zeichen des 1000-jährigen Domjubiläums und unter der Schirmherrschaft von Erzbischof Ludwig Schick, der die Reise auch begleiten wird. Sie steht unter dem Leitwort aus Psalm 18: „Du führst mich hinaus ins Weite.“ Insgesamt haben sich etwa 280 Teilnehmer aus allen bayerischen Diözesen angemeldet.

„Der Dom ist ein Stein gewordenes himmlisches Jerusalem“, sagt Domkapitular Dr. Norbert Jung, geistlicher Leiter der Reise vom 21. bis 28. Oktober. Eine Wallfahrt sei schließlich ein Sinnbild für den Lebensweg des Christen, der „dem Himmel entgegen“ (so das Motto des Domjubiläums) verlaufen soll. Neben dem Erzbischof und Domkapitular Jung wird die Gruppe aus Bamberg von Domkapitular Hans Schieber, dem Leiter der Hauptabteilung Pastorales Personal des Ordinariats, begleitet.

Von Kana nach Nazaret

Die erste Station der Reise beginnt mit einer Bootsfahrt auf dem See Gennesaret und führt weiter nach Kafarnaum, der Stadt, wo Jesus lebte. Dann geht es weiter nach Tabgha, dem Ort der wundersamen Brotvermehrung, sowie nach Kana und Nazaret, wo die Besichtigung der Verkündigungsbasilika den Höhepunkt darstellt.

Der dritte Tag führt die Pilger unter anderem auf den Berg der Seligpreisungen, wo Jesus die Bergpredigt hielt. Die Rückfahrt führt durch die Golanhöhen. Am nächsten Tag stehen der Berg Tabor, Jericho und das Tote Meer auf dem Programm, bevor in Qumran der Fundort der geheimnisvollen Schriftrollen aus dem 2. Jahrhundert vor Christus besichtigt wird.

Nächste Station ist Jerusalem mit der Klagemauer, dem Tempelplatz mit der Al-Aksa-Moschee, dem Felsendom und dem Berg Zion. Im Abendmahlsaal wird des letzten Abendmahls und des ersten Pfingsfestes gedacht, im Haus des Kajaphas der Verhaftung und der Verleugnung Jesu durch Pilatus.

Am sechsten Tag geht es weiter nach Ain Karem, dem Geburtsort von Johannes dem Täufer, und nach Betlehem, wo ein gemeinsamer Gottesdienst aller bayerischen Pilger stattfindet. Die Weihnachtsgeschichte wird lebendig, wenn die Hirtenfelder von Bethlehem besichtigt werden.

Politische Lage: "Derzeit kein Grund zur Sorge"

Der Ölberg, der Garten von Getsemani, die Via Dolorosa, die Geißelungskapelle und die Grabeskirche stehen am siebten Tag auf dem Programm, bevor am letzten Tag Abu Gosh besucht wird, das als einer der Emmaus-Orte gilt.

„Wer einmal das Heilige Land besucht hat, wird die Erzählungen der Bibel mit anderen Augen sehen“, verspricht Jung. Gerade in einer Zeit, in der täglich über religiöse Konflikte und den interreligiösen Dialog berichtet werde, biete eine Reise nach Jerusalem mit seinen christlichen, jüdischen und islamischen Einflüssen eine einmalige Möglichkeit, in der Begegnung mit anderen Kulturen den eigenen geistigen Horizont zu erweitern.

Sicherheitsbedenken wegen der aktuellen politischen Lage haben die Reiseleiter nicht. „Aus heutiger Sicht besteht kein Grund zur Sorge“, sagt Petra Ganz, Gesamtkoordinatorin der Sternwallfahrt des Bayerischen Pilgerbüros. Sollte sich die Lage kurzfristig ändern, stehe die Sicherheit der Reisenden an erster Stelle und die Wallfahrt werde abgesagt. Und auch falls während der Reise die Situation zwischen Israel und dem Iran eskalieren sollte, würden die deutschen Reisenden schnellstens in Sicherheit gebracht. Das Pilgerbüro in München stehe in ständigem Kontakt mit Partnern vor Ort, die einen genauen Überblick über die Lage hätten. Zudem werde in deutschen Medien die Situation oft sehr verzerrt dargestellt. Im Gegensatz zu dem Eindruck, den manche Berichte derzeit nahelegen, sei die Lage „im Moment relativ ruhig“.